Illustratoren

Michael Blechmann

Michael Blechmann

Schon als Kind begann er zu zeichnen und wollte Comicdesigner werden.

Nach dem Besuch eine Kunstschule, Kursen des Architekturinstituts und dem Abschluss eines höheren technischen Studiums, setzte er seine Leidenschaft in Deutschland fort. Hier arbeitete er über 11 Jahre als Grafikdesigner und Illustrator in einer Werbeagentur. Danach wechselte er in die Selbständigkeit und arbeitet seitdem für viele renommierte Unternehmen und Agenturen.

Die Arbeit von Michael umfasst die Erstellung von Storyboards, Buchillustrationen und die Entwicklung verschiedener Charaktere. Des weiteren gehören Webdesign und Logoentwicklung zu seinem
Portfolio.

Michael findet: je komplexer und verrückter die Idee, desto spannenderist es damit zu arbeiten.

Außerdem ist es für ihn besonders interessant visuelle Ideen zu bestehenden Headlines, Motti etc. zu entwickeln.

Er zeichnet alles und zu den verschiedensten Themen, ob von Hand oder im Vektor.
Und ja, vor allem die lustigen Charaktere haben es ihm angetan.

www.mibl.eu

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Viktor Pivovarov

Viktor Pivovarov

Wie leicht ist es jetzt, über den Künstler Viktor Pivovarov zu sprechen, der die bereits erwähnte 1981 erschienene erste Taschenbuchausgabe illustrierte. Pivovarov hat so viele wunderbare Illustrationen zu den Märchen Hans Christian Andersens gezeichnet, dass man seine Teilhabe am Schicksal des Pappmanns als großes Geschenk sehen muss. Noch vor dem Erscheinen des Märchens von Konstantin Sergienko und aus völlig anderem Anlass hat Viktor Pivovarov einmal in einem Interview geäußert:

„Wie ein Kinderbuch sein soll, ist sehr einfach zu sagen: Erstens soll es so sein, dass man in es eintauchen kann. Und zweitens soll es da drinnen, wenn du eingetaucht bist, gut sein.. Gut – das ist, wenn du einen interessanten Helden triffst, der vielleicht seltsam oder ein bisschen schrullig ist, aber dir selbst ähnlich ist... Gut – das ist, wenn das Gute stärker ist als das Böse, wenn das ganze Buch von diesem Guten durchdrungen ist, wenn es ein bisschen an einen Traum erinnert.“

Scheint Ihnen nicht auch, dass diese Worte auch über das „Pappherz“ gesagt sein könnten? Blättern Sie auf Seite 3 zurück, wo die windschiefen Häuser im Regen stehen und der Kater unter dem Regenschirm über die Dächer spaziert. Man sieht auf den ersten Blick, dass man sich in einem Märchen befindet. Denn diese Häuser sind flüchtig, ein bisschen gerade und zugleich ein bisschen schwankend. Und auch die Farben sind  flüchtig, als solle der Raum nicht gezeigt, sondern nur angedeutet werden.  Aber wenn man sich Zeit nimmt, sieht man mit Sicherheit alles Wesentliche. Dann erblickt man auf Seite 8  plötzlich das freundliche Lächeln der Hölzernen Kiste. Und auf Seite 21 kommt einem jeden Gast dieses Märchens, ob er nun Kind oder Erwachsener ist, dieses traurige plumpe Pappwesen, das es sich zwischen alten Büchern eingerichtet hat, seltsam bekannt vor.  Denn ein jeder von uns wird sich erinnern, sich auch selbst schon einmal so gefühlt zu haben.

Von der wunderbaren Dichterin Junna Moriz gibt es ein lustiges Gedicht über den Künstler Pivovarov, in dem sie diesem die folgenden Worte in den Mund legt:
 
Wenn ich ein Kind wär,
stünd ' ich morgens früh auf
und malt' nur bunte Bildchen
auf Bonbonpapier drauf.

Das ist hinreißend komisch, entspricht aber nicht wirklich der Realität. Denn in Wahrheit war Pivovarov  immer überaus produktiv. Von ihm stammen nicht nur die wunderbaren Illustrationen zu Andersens Märchen, er hat auch mit großem Einfühlungsvermögen die Kinderbücher von Antonij Pogorelskij, Witeslaw Neswal, Owsej Dris, Boris Zachoder, Genrich Sapgir, Roman Sef  und natürlich seiner Ehefrau Irina Pivovarova illustriert.

Und natürlich würde man auch gerne hören, was die Organisatoren und Besucher der drei großen Einzelausstellungen zu diesem Scherz zu sagen hätten, die 2004, 2007 und 2011 in der Tretjakow-Galerie und im Museum für Moderne Kunst stattfanden. Für diese ernsthaften Leute ist Pivovarov nicht Kinderbuchillustrator, sondern einer der bedeutendsten russischen Künstler unserer Zeit, „Mitbegründer des Moskauer Konzeptualismus und herausragender Vertreter der inoffiziellen sowjetischen Kunst“.
Und das ist sicherlich mehr als berechtigt. Aber ein jeder,  der in seiner Kindheit wenigstens für eine Minute diesen seltsamen kleinen Mann aus durchnässtem Karton gesehen hat, muss er anerkennen, dass  es auch hier schon um die Last und den Zauber unserer Welt ging.